Oliver Breitenstein (*1965) studierte Kunst in Enschede, scheiterte jedoch mit diesem Vorhaben. Danach arbeitete er aber erfolgreich als Bratwurstverkäufer vor einem Baumarkt in Herne, bevor er sich entschloss diese Karriere zu Gunsten einer Abendhausmeisterstelle in Münster aufzugeben. Als früher Vertreter der Generation Praktikum absolvierte er zahlreiche dieser prekären Beschäftigungen bei Künstlern wie Stephan US, Stefan Riebel, Jaepas, Tassilo Sturm und dem Schriftsteller Andreas Weber, um schließlich als Meisterschüler von Ruppe Koselleck sein Glück in der Kunstwelt zu versuchen. Nachdem er mit seinem Projekt "ich schaue kunst auch für sie." einige Auftritte im TV hatte, hofft er nun auf eine Teilnahme im "Dschungelcamp".
Die Existenzbelege orientieren sich an einer "Ästhetik der Existenz". Sie verzichten auf jegliche künstlerische Überhöhung und zeigen ungeschönt die prekäre Existenz des Einzelnen anhand von alltäglichen Zahlungsvorgängen. Die damit verbundene Kostenfrage lässt sich vom zunächst rein Privaten auf die Gesellschaft übertragen: Sowohl für den Einzelnen als aber auch für Banken oder die Umwelt besteht eine existentielle Krisensituation. Die kapitalistische Ideologie bzw. Gesellschaftsform, unbeeindruckt von diesen Existenznöten, bestimmt aber weiterhin unser Dasein über das Primat des Geldes und veräußert Daten zur Ökonomisierung unserer Existenz. Die Existenzbelege greifen hier vor und legen das "gut gehütete" private Bankgeheimnis öffentlich dar.
- Gestaltung / Umsetzung: Sven Bäucker, Natascha Schuler / MOKIK -